Geschichte Kursstufe
GLOSSAR
Absolutismus
siehe Monarchie (absolute)
Amendment (to the United States Constitution)
Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten. Verfassungsänderungen oder -ergänzungen, die vom Kongress beschlossen und von mindestens drei Viertel der Bundesstaaten ratifiziert wurden.
(z.B. 13th A. (1865) - Verbot der Sklaverei und Zwangsarbeit / 19th A. (1919) - Einführung des Frauenwahlrechts)
Ancien Régime
Bezeichnung v.a. für das absolutistische System Frankreichs und seine Ständegesellschaft vor 1789.
Begriff wird teilweise auch für ändere absolutistische Regimes verwendet (z.B. für das zaristische Russland)
Antisemitismus
Im Unterschied zum Antijudaismus (religiöse Judenfeindschaft, die im Christentum mit spezifisch theologischen Motiven begründet wurde) eine rassische begründete Ablehnung und Diskriminierung von Juden.
Aufklärung
Europäische Reformbewegung des 17./18. Jahrhunderts.
Sie stellte den Wert des einzelnen Menschen und die Maxime der Vernunft in den Mittelpunkt und wandte sich gegen die Strukturen absolutistischer Herrschaft und der feudalen Gesellschaft.
Zentrale Forderungen waren freie Meinungsäußerung, Toleranz und unbeschränkte Öffentlichkeit.
Autokratie
Regierungsform, bei der alle Staatsgewalt unkontrolliert in den Händen eines Herrschers (oder: Autokraten) liegt und von diesem selbstherrlich ausgeübt wird. Typische Beispiele sind die absolutistische Herrschaft (v.a. im zaristischen Russland) oder Diktaturen
Biedermeier
Als Biedermeier wird die Zeitspanne von 1815 (Wiener Kongress) bis 1848 (Beginn der bürgerlichen Revolution) in den Ländern des Deutschen Bundes bezeichnet. Sie stellt in erster Linie eine Epochenbezeichnung in der Kunst-, Literatur- und Kulturgeschichte dar. Als typisch gilt die (künstlerische) Flucht ins Idyll und ins Private.
Big Business
Amerikanische Bezeichnung für großbetriebliche Wirtschaftsform in Zusammenschlüssen von Großunternehmen bzw. Konzernen in Kartellen oder Trust.
Bill of Rights
Die Bill of Rights sind die ersten zehn Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten. Sie gewähren den Einwohnern im Rahmen einer freien und demokratischen Gesellschaft - auf der Basis von Werten der Aufklärung - bestimmte unveräußerliche Grundrechte.
Bolschewiki
Linker Flügel der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (SDAPR), der sich seit 1912 zu einer eigenen Partei entwickelte. Der Begriff Bolschewiki (dt.: Mehrheitler) entstand auf dem 2. Parteitag der SDAPR in London, auf dem die Anhänger Lenins zufällig die Mehrheit stellten und sich daher selbst den Namen Bolschewiki, dem gemäßigten Teil der Partei den Namen Menschewiki (dt.: Minderheitler) gaben. 1925 benannten sich die Bolschewiki in Kommunistische Partei der Sowjetunion (KPdSU) um.
Burschenschaften
Zusammenschluss von Studenten. Im Vormärz kämpften sie vor allem um politische Freiheit und nationale Einheit Deutschlands.
Civil Rights Movement
Bürgerrechtsbewegung in den USA in den 1950er / 60er, die sich für die Gleichberechtigung der Afro-Amerikaner einsetzte.    
Deficit Spending
Kurzfristige über Kredite finanzierte Erhöhung der Ausgaben des Staates, um bei konjunkturellem Abschwung die Nachfrage zu erhöhen und damit zum wirtschaftlichen Aufschwung beizutragen. Wirtschaftspolitisches Instrument des Keynesianismus
Dollarimperialismus
siehe Imperialismus.
Dritter Stand
In einer dreigliedrigen Ständeordnung (z.B. im absolutistischen Frankreich), waren im Dritten Stand diejenigen gesellschaftlichen Bevölkerungsgruppen versammelt, die nicht zu den beiden (in der Regel privilegierten) Ständen Klerus und Adel gehörten. Er umfasste also nominell alle freien Bauern und Bürger.
Frontier
In der US-Geschichte: Grenzbereich der 'zivilisierten' von Weißen besiedelten Gebiete und der unerschlossenen Wildnis.
Generalstände
Beratende Versammlung der drei Stände (Klerus, Adel, Dritter Stand) im Ancien Régime in Frankreich.
Gewaltenteilung
Aufklärerische Idee des französischen Philosophen Montesquieu von der Teilung der Staatsgewalt in Exekutive (Ausführende), Legislative (Gesetzgebende) und Judikative (Rechtsprechende) Gewalt.
Globalisierung
Prozess es Aufbaus, der Verdichtung und weltweiten Vernetzung von Wirtschaftsbeziehungen.
Great Depression
Wirtschaftskrise in den USA, die durch den Börsencrash am "Schwarzen Freitag" (24. Oktober 1929) an der Wallstreet ausgelöst wurde und die USA die 30er-Jahre hindurch bis zum Zweiten Weltkrieg dominierte.
Gründerzeit / Gründerkrach / Gründerkrise 
Als Gründerkrach bezeichnet man den Börsenkrach und den Einbruch der Finanzmärkte im Jahr 1873. Dieser Börsenkrach gilt als Ende der Gründerzeit, und die nachfolgende Depressionsphase ist als Gründerkrise bekannt. Die Begriffe „Gründerzeit“, „Gründerkrach“ und „Gründerkrise“ werden insbesondere auf die Situation im Deutschen Reich und in Österreich-Ungarn angewendet, wobei 1873 aber weltweit Finanzmärkte einbrachen und bis in die 1890er Jahre eine Phase des verlangsamten Wachstums anhielt.
Gulag
System in der Sowjetunion, bestehend aus Zwangsarbeitslagern, Straflagern, Gefängnissen und Verbannungsorten. Sie dienten der Unterdrückung politischer Gegner, der Ausbeutung durch Zwangsarbeit, medizinischen Menschenversuchen und der Internierung von Kriegsgefangenen. Die sowjetischen Arbeitslager wurden – im Unterschied zu den deutschen Vernichtungslagern – nicht mit dem Ziel der planmäßigen Ermordung errichtet wurden; die hohen Todeszahlen sind auf die unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen zurückzuführen und wurden von Lenin und Stalin billigend in Kauf genommen.
Imperialismus
Ausdehnung der Herrschaft bzw. wirtschaftlichen Kontrolle eines industriell weit fortgeschrittenen Staates über andere, meist wirtschaftlich wenig entwickelte Länder.
Eine besondere Form des Imperialismus stellt der amerikanische Dollarimperialismus dar. Die USA versuchten seit der Wende zum 20. Jahrhundert wirtschaftlich ihren Einfluss auf Welthandel und zugleich Weltpolitik auszudehnen. 
Interventionsstaat

Staatsinterventionismus
Eingriffe des Staates in Wirtschaftsprozesse mit dem Ziel bestimmte  wirtschafts- und sozialpolitische Vorstellungen (z.B. Vollbeschäftigung / Mindestlöhne / Arbeitszeiten) zu verwirklichen.

Jakobiner
Ursprünglich Mitglieder von politischen Klubs in Frankreich, benannt nach ihrem Versammlungsort in Paris, dem Kloster St. Jacques. Später Bezeichnung für den radikalen Flügel um Robespierre. Ihr Ziel war die politische und soziale Gleichheit. Sie waren für die Diktatur des Wohlfahrtsauschusses 1793/94 verantwortlich.
Kartell
Bündnis mehrerer Firmen/Unternehmen innerhalb einer Branche zur Begrenzung des Wettbewerbs oder um Preise abzusprechen
Keynesiansimus
Wirtschaftstheorie des britischen Ökonomen J.M. Keynes aus den 1930er Jahren, die (im Gegensatz zur klassischen Wirtschaftstheorie = Wirtschaftsliberalismus) nicht davon ausgeht, dass die Selbstregulierung des Marktes für Vollbeschäftigung sorgt. Vielmehr kommen dem Staat wichtige Aufgaben bei der Stabilisierung der wirtschaftlichen Entwicklung und insbesondere beim Ausgleich der zyklischen Schwankungen von Angebot und Nachfrage zu (Antizyklische Konjunkturpolitik)
Kleindeutsche Lösung
Deutscher Bundestaat ohne Österreich - im Unterschied zur großdeutschen Lösung, die auch die deutschsprachigen Gebiete Österreichs umfasst hätte.
kg

Konservatismus
(von lateinisch conservare „erhalten, bewahren“) gehört neben dem Liberalismus und dem Sozialismus zu den drei großen politischen Ideologien, die sich im 18. und 19. Jahrhundert in Europa herausgebildet haben.
Der Konservatismus resultierte aus den Erfahrungen der Französische Revolution, insbesondere aus der Terrorherrschaft Robespierres. Gegen den Umsturz der bestehenden Verhältnisse und die damit verbundene Diktatur betont der Konservatismus die „gute und bewährte Ordnung“  und wendet sich gegen politische Modernisierung.

Konstitutionalismus
(1) Eine Gesellschaftsform, in der die Rechte und Pflichten der Staatsgewalt (besonders des Monarchen) und der Bürger in einer Verfassung festgelegt sind. Den Beginn dieses historisch-politischen Prozesses markiert die Amerikanische Unabhängigkeitsbewegung.
(2) Eine besondere Phase der deutschen Verfassungsgeschichte von 1814 bis 1918.

Von Scheinkonstitutionalismus spricht man, wenn es zwar pro forma eine Verfassung gibt, an die der Monarch gebunden ist, dieser de facto jedoch uneingeschränkt herrschen kann und die übrigen Gewalten im Staat kontrolliert. Russland z.B. blieb bis zur Revolution 1917 de facto eine absolute Monarchie. Alle drei Gewalten waren vom Zaren kontrolliert. Das Parlament, die Duma, gab es zwar, doch war nicht wirklich handlungsfähig und auch nicht representativ.
KPdSU (Kommunistische Partei der Sowjetunion)
Die KPdSU war eine kommunistische Partei in Sowjetrussland und der Sowjetunion. Sie wurde 1918 nach der Oktoberrevolution in Russland von Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands (SDAPR) in Kommunistische Partei Russlands (Bolschewiki) (KPR (B)) umbenannt. 1925 erhielt sie den Namen Kommunistische Partei der Sowjetunion (Bolschewiki) (KPdSU (B)). 1952 wurde die Partei in Kommunistische Partei der Sowjetunion umbenannt. Im Rahmen der Auflösung der Sowjetunion wurde die KPdSU im August 1991 verboten.
Laisser-Faire Kapitalismus
Extreme Form des Wirtschaftsliberalismus im 19. Jahrhundert nach dem sich der Staat völlig aus dem Wirtschaftsgeschehen heraushalten und lediglich eine Beobachterrolle übernehmen soll,
Leitsektor
Wirtschaftlicher Sektor, der in besonderem Maße zum wirtschaftlichen Aufschwung oder zur Weiterentwicklung beiträgt (z.B. die Textilindustrie in England im 18. Jh., der Eisenbahnbau und die Montanindustrie in Deutschland im 19. Jh. oder die Chemische und Elektroindustrie während der Zweiten Industriellen Revolution am Ende des 19. Jh.)
Liberalismus
(lat. liber: frei, lat. liberalis: die Freiheit betreffend, freiheitlich) ist eine philosophische, wirtschaftliche und politische Ideologie, die die individuelle Freiheit als Grundlage der Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung anstrebt.
Manifest Destiny
Bezeichnung für das zivilisatorische Sendungsbewusstsein der Amerikaner. Sie sahen sich dazu berufen, das Land bis zum Pazifik zu erschließen. Später wird der Begriff benutzt, um die imperialistische Politik und die Vorherrschaft der Amerikaner auf dem Kontinent zu begründen.
Mediatisierung
Mit dem Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation 1806 veranlasste Napoleon die Eingliederung vieler ehemals reichsunmittelbarer kleiner Herrschaften in größere territoriale Einheiten.
Merkantilismus
Bezeichnung für eine durch massive Staatseingriffe in die Wirtschaft gekennzeichnete Wirtschaftspolitik während der Zeit des Absolutismus zwischen dem 16. und 18.Jahrhundert. Ziel war die Steigerung der nationalen Wirtschaftskraft und die Erhöhung der Staatseinkünfte z.B. durch die Erhebung von Schutzzöllen und die Förderung der frühindustriellen Produktion.
Monarchie
Absolute Monarchie
Der Monarch hat alle Staatgewalt inne (d.h. er steht an der Spitze von Exekutive, Legislative und Judikative) und steht weitgehend über den Gesetzen (legibus absolutus).
Konstitutionelle Monarchie
Der Monarch hat die Regierungsgewalt inne, seine Stellung ist aber durch eine Verfassung geregelt und seine Entscheidungen entsprechend gebunden.
Monroe Doktrin (1823)
Teil der Jahresbotschaft Präsident Monroes, die Ziele der US-Außenpolitik festlegte. Nord-und Südamerika dürfen nicht mehr Ziel europäischer Expansion sein. Europäischer Kolonialbesitz in Amerika bleibt unangetastet. Die USA mischen sich nicht in Angelegenheiten europäischer Staaten ein.
Montanindustrie
Volkswirtschaftlicher Sammelbegriff für Steinkohlebergbau und Stahlindustrie.
Nation / Nationalstaat
Nationen sind seit dem 18. Jh. Großgruppen/Völker mit gewissen, ihnen bewussten Gemeinsamkeiten (Sprache, Geschichte, Verfassung ...), die positiv bewertet und z.T. aggressiv eingefordert werden.
Nationalstaaten sind Staaten, die auf dem Bewusstsein gründen, einer gemeinsamen Nation anzugehören. Die Prinzipien der Volkssouveränität und Selbstbestimmung spielen eine große Rolle. Es gibt sie erst seit der Französischen Revolution.

Nationalismus
bezeichnet eine politische Ideologie, die auf ein Zusammenfallen zwischen einer Nation und einem Staatsgebilde abzielt. Nach herrschender Meinung liegt Nationalismus dem Entstehen moderner Nationen zugrunde.
Alltagssprachlich wird Nationalismus häufig mit nationalem Chauvinismus, der Überhöhung der eigenen Nation gleichgesetzt. Diese Bedeutung von Nationalismus wird oft vom Patriotismus abgegrenzt, der sich für die Werte und Symbole seines Volkes einsetzt und dies auch anderen Nationen zubilligt

Nationalversammlung
Begriff, der im deutschen Sprachraum meist für eine Verfassunggebende Versammlung verwendet wird (z.B. Nationalversammlung in der Paulskirche 1848/49 / Weimarer Nationalversammlung von 1919). Der Begriff geht zurück auf die Nationalversammlung (frz. Assemblée nationale) während der Französischen Revolution von
Open-Door Policy
Ausrichtung der US-Politik Ende des 19. Jh. Ziel war die Sicherung amerikanischer Handelsinteressen zunächst in China, später Forderung nach freiem Zugang aller Staaten zu allen Märkten. Grundlegend dafür ist die Überzeugung, dass das liberale Wirtschaftssystem der USA im internationalen Wettbewerb überlegen ist.
Panslawismus
Eine allslawische Bewegung entstand zu Beginn des 19. Jahrhunderts als romantischer Nationalismus. Sein Ziel war die kulturelle, religiöse und politische Einheit aller slawischen Völker Europas.
Pauperismus
Mit Pauperismus (von lateinisch pauper "arm" bezeichnet man die katastrophale Massenarmut zur Zeit der Frühindustrialisierung, besonders etwa die Situation in Deutschland in den 1830er und 1840er Jahren. Trotz anstrengendster Arbeit war eine breite Bevölkerungsschicht kaum noch in der Lage, für das eigene Auskommen zu sorgen. Mit dieser elenden Situation gingen gesellschaftliche Auflösungserscheinungen wie Unruhen, Epidemien und Verwahrlosung unter den Betroffenen einher.
Politischer Katholizismus
Der politische Katholizismus ist eine politische Ideologie, die die Glaubenslehren der römisch-katholischen Kirche zur Grundlage für politische Entscheidungen macht und die Interessen der Katholiken politisch durchzusetzen versucht. Die Bewegung war in ihrer strikt konfessionellen Ausrichtung in Deutschland vor allem im 19. und frühen 20. Jahrhundert aktiv.
Protektionismus
Wirtschaftspolitische Maßnahmen eines Staates zur Abwehr ausländischer Konkurrenz (z.B. durch Schutzzölle oder Subventionen). Der Protektionismus kann zum Aufbau eigener Wirtschaftszweige und deren Schutz vor zu früher Konkurrenz oder zum Schutz bestehender Wirtschaftszweige vor überlegener ausländischer Konkurrenz eingesetzt werden.
Proto-Industrialisierung
Phase 'vor' der eigentlichen Industrialisierung, in der ländliche Bewohner, Güter für den Export dezentral auf dem Land im Rahmen des Verlagssystems herzustellen beginnen. Mit steigender Nachfrage entwickelte sich vielerorts eine Marktproduktion. Es entstand eine ländliche Hausindustrie, die noch nicht von Maschinen, aber auch nicht mehr nur von der Landwirtschaft bestimmt war.
Puritaner
Mitglieder einer Reformbewegung in England.
Etihk: Klare Trennung von Staat und Kirche, Toleranz und Gewissensfreiheit, einfaches und gottgefälliges Leben.
Ideale: Erfolgsstreben, rigorose Moralvorstellungen und Sendungsbewusstsein (Erfüllung e. göttlichen Heilsplans)
Reichsverfassungskampagne
Die Reichsverfassungskampagne hatte die Anerkennung der von der Frankfurter Nationalversammlung ausgearbeiteten Paulskirchenverfassung zum Ziel. Nach der Ablehnung der deutschen Kaiserkrone durch Preußens König Friedrich Wilhelm IV.  und der Auflösung der Nationalversammlung kam es zu republikanisch motivierten Aufständen in einigen Einzelstaaten, die letztlich von preußischen Truppen niedergeschlagen wurden.
Republik
Nach modernem Verständnis eine Staatsform ohne Monarchen und eine Herrschaftsform „bei der das Staatsvolk höchste Gewalt des Staates und oberste Quelle der Legitimität ist
Revanchismus
Revanchismus bezeichnet eine politische Einstellung, die die gewaltsame Rache für militärische und politische Niederlagen oder die Annullierung von Friedensbedingungen oder -verträgen zum Ziel hat.
Revolution
Der Begriff Revolution bezeichnet im politisch-gesellschaftlichen Sprachgebrauch tief greifende Veränderungen der gesamten politischen und sozialen Strukturen und unter Umständen auch des kulturellen Normensystems einer Gesellschaft. […] Zu unterscheiden ist eine Revolution von Prozessen, die lediglich den Bruch mit einer bestehenden Verfassung bedeuten oder nur zur personellen Auswechslung politischer und gesellschaftlicher Machtpositionen führen, wie Staatsstreiche oder Putsche. In der Regel unterscheidet man Revolutionen nach ihren Trägergruppen (bäuerliche, bürgerliche oder proletarische R.) und/oder ihrer politisch-gesellschaftlichen Zielsetzung.
Revolte
Unter einer Revolte versteht man einen Aufruhr oder einen Aufstand. Im Gegensatz zur Revolution steht der Begriff der Revolte meist für das Sich-Auflehnen einer kleineren Gruppe von Personen mit lokaler Begrenzung. Typische Beispiele sind Sklaven-, Bauern-, Armen- oder Arbeiterrevolten, wobei der Begriff hier synonym zu „Aufstand“ gebraucht wird.
Rote Armee
Bezeichnung für die Streitkräfte Sowjetunion zwischen 1918 und 1946 . Sie wurde unter maßgeblicher Beteiligung Leo Trotzkis in der Revolutionszeit aufgebaut. Die Bezeichnung im Verlauf des russischen Bürgerkrieges als die Gegner als "Weiße Armee" wurden. Die volle Bezeichnung war: Die Rote Arbeiter- und Bauernarmee .
Ab 1946 bis zum Ende der Sowjetunion 1991 hieß die Armee der UdSSR offiziell die Sowjetarmee umgangssprachlich wurde sie aber weiterhin oft "Rote Armee" bezeichnet.
Salon
Zumeist priveter gesellschaftlicher Treffpunkt für Diskussionen, Lesungen oder musikalische Veranstaltungen.
Säkularisation
Auflösung und Einverleibung der geistlichen Fürstentümer und Herrschaften des Heiligen Römischen Reiches durch größere Territorialstaaten während des Napoleonischen Zeitalters.
Scheinkonstitutionalismus
siehe Konstitutionalismus
Schlüsseltechnologien
Technologien, die eine Erschließung neuer Technikbereiche ermöglichen und bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht haben. Diese Technologien befinden sich im Wachstum und sind daher entscheidend für die Wirtschaft der Zukunft. Beispiele sind der mechanische Webstuhl in England oder die Dampfmaschine oder die Petrochemie für die 'Zweite' Industrielle Revolution in Deutschland.
Sezessionskrieg
Der Sezessionskrieg (auch Amerikanischer Bürgerkrieg) war der von 1861 bis 1865 währende militärische Konflikt zwischen den aus den Vereinigten Staaten ausgetretenen Südstaaten - der Konföderation - und den in der Union verbliebenen Nordstaaten.Ursache war eine tiefe wirtschaftliche, soziale und politische Spaltung zwischen Nord- und Südstaaten, die vor allem in der Sklavereifrage zu Tage trat.
Sowjet(s)
Aus den Revolutionen von 1905 und 1917 hervorgegangenen basisdemokratischen Arbeiter- und Soldatenräte.
Soziale Frage
Der Begriff Soziale Frage bezeichnet die Auseinandersetzung mit den sozialen Missständen, die mit der Industriellen Revolution einhergingen. Kernprobleme waren dabei die elenden Lebens- und Arbeitsbedingungen insbesondere der Arbeiter und Handwerken in den Städten, aber auch der einfachen Bauern auf dem Lande. 
Sozialismus / Kommunismus
(lat. socius = Genosse) Der Sozialismus kann als Gegenmodell zum bürgerlichen Liberalismus verstanden werden. Im Zentrum stehen die Interessen der Gemeinschaft und Gesellschaft und das Volkseigentum an Produktionsmitteln. Die (rechtliche und soziale) Gleichheit aller Menschen steht dabei im Vordergrund. Der Kommunismus ist - vereinfacht gesagt - die Endstufe der idealen sozialistischen Gesellschaft.
Sozialstaat
Ein Staat für alle Bürger danach strebt, (mehr) soziale Sicherheit und soziale Gerechtigkeit zu gewährleisten.
Taylorismus
Eine auf den US-Amerikaner Frederick Winslow Taylor (1856–1915) zurück gehende Theorie der wissenschaftlichen Herangehensweise an Management, Arbeit und Unternehmen (Scientific Management) mit dem Ziel der Optimierung der Arbeitsabläufe und Steigerung der Produktion.
Tscheka
Die 1917 gegründete sowjetrussische Staatssicherheit (Geheimpolizei) – die politische Polizei der UdSSR. Hiervon abgeleitet wurde der propagandistische Ausdruck Tschekisten für die Mitarbeiter von Geheimdiensten in den Staaten des Warschauer Pakts.
Totalitarismus
bezeichnet eine Form politischer Herrschaft, die die uneingeschränkte Verfügung über die Beherrschten und ihre völlige Unterwerfung unter ein (diktatorisch vorgegebenes) politisches Ziel verlangt. Totalitäre Herrschaft, erzwungene Gleichschaltung und unerbittliche Härte werden oft mit existenzbedrohenden (inneren oder äußeren) Gefahren begründet, wie sie zunächst vom Faschismus und vom Nationalsozialismus, nicht zuletzt auch im Sowjetkommunismus Stalins von den Herrschenden behauptet wurden. Insofern stellt der T. das krasse Gegenteil des modernen freiheitlichen Verfassungsstaates und des Prinzips einer offenen, pluralen Gesellschaft dar.
Trust
Zusammenschluss mehrerer Unternehmen unter Aufgabe ihrer rechtlichen und wirtschaftlichen Selbstständigkeit zur Schaffung eines Markt- oder Produktionsmonopol
Verfassung
Grundgesetz eines Staates, in dem die Regeln der Herrschaftsausübung und die Rechte und Pflichten der Bürger festgelegt sind.
Verlagssystem
Eine wirtschaftliche Organisationsform (ab dem 16. Jh.), die durch dezentrale Produktion gekennzeichnet ist. Meist sind es Textilien, die dabei in Heimarbeit hergestellt werden. Ein Verleger versorgt die (ländlichen) Heimarbeiter mit Rohstoffen und sorgt für die Finanzierung und (überregionale) Vermarktung.
Volkssouveränität
Grundprinzip jeder demokratischen Herrschaft, nach dem alle Staatsgewalt vom Volk (und nicht von Einzelpersonen oder Gruppen ausgeht). Allgemeine Wahlen (z.B. zur Volksvertretung, einem Parlament) sind ein unmittelbarer Ausdruck von Volkssouveränität.
Vormärz
Vormärz ist eine Bezeichnung des historischen Zeitabschnitts zwischen dem Ende des Wiener Kongresses 1815 bzw. der Julirevolution in Frankreich 1830 und der Deutschen Revolution von 1848/49 mit Gewichtung auf oppositionelle und revolutionäre Strömungen der Zeit in Deutschland.
Wirtschaftsliberalismus
I
m Unterschied zum Merkantilismus betrachtete Adam Smith die menschliche Arbeit und die Arbeitsteilung als Quellen des Wohlstands. Nur Arbeit vermehre den Wert eines Gutes, und das umso wirksamer, je mehr sie nach ihrer Qualifikation und Spezialisierung arbeitsteilig eingesetzt werde. Voraussetzung für die Arbeitsteilung ist dabei ein funktionierender Marktmechanismus. Durch das wohlverstandene Eigeninteresse der Menschen stelle sich im freien Wettbewerb wie von einer "unsichtbaren Hand" gesteuert das Gleichgewicht zwischen Produktion, Verbrauch, Lohn und Preis ein. Smith gilt als Begründer der klassischen Nationalökonomie und als "Vater" der Marktwirtschaft. Obwohl er die Vorteile der freien Marktwirtschaft betonte, lehnte er keineswegs alle wirtschaftspolitischen Eingriffe des Staates ab. Zu den Staatsaufgaben zählte er Landesverteidigung, innere Sicherheit, Bildung, Sicherung von Eigentum und Wettbewerb.
Wohlfahrtsausschuss
Beim Wohlfahrtsausschuss handelt es sich um das 1793 vom Nationalkonvent eingerichtete Exekutivorgan zur Zeit der Französischen Revolution. Er wurde zur Überwachung des Nationalkonvents und der Regierung eingesetzt und kontrollierte Frankreich während der Terreur.
Zensuswahlrecht
Beschränktes Wahlrecht, bei dem die Zulassung zur Wahl oder das Gewicht von Stimmen von Besitz oder Steuerleistung abhängig ist.
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