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Männer- und Frauenarbeit

Das Leben der Arbeiter

Die Fabrikarbeit unterschied sich erheblich von der Arbeit der Handwerker und Bauern. Die Arbeit vollzog sich nicht mehr in der häuslichen Umgebung (Werkstätten, Bauernhöfe) sondern in dunklen und ungelüfteten Fabriken.

An den Maschinen musste nicht immer körperliche Schwerstarbeit verrichtet werden, doch auch die einfachen, sich immer wiederholenden Tätigkeiten stellten hohe Anforderungen an Konzentration und Ausdauer. Außerdem waren die Arbeiten häufig mit gesundheitlichen Belastungen wie Lärm, Hitze, Staub, Gestank usw. sowie mit Unfallgefahren verbunden.

Die Arbeitszeiten waren zunächst sehr lange. An sechs Tagen in der Woche musste 12-14 Stunden gearbeitet werden. Auch viele Kinder und Frauen wurden als billige Arbeitskräfte ausgebeutet. Denn viele Familien kamen ohne den Zuverdienst der Frauen und Kinder nicht aus.

Der Lohn reichte in der Regel nur für das Nötigste. Die meisten Arbeiterfamilien lebten in Ein- bis Zweizimmerwohnungen in engen und dunklen Mietskasernen, die mit der Industrialisierung entstanden. Fast 90% des Lohns mussten für Nahrung, Wohnen und Kleidung ausgegeben werden.

Marion Wendt

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